Im Schuljahr 2018-2019 haben wir über 400 12-16-Jährige gefragt, ob ihre Eltern oder Geschwister rauchen. Über 40% von ihnen haben die Frage mit «Ja» beantwortet. Gehören Sie auch zu den Eltern, die rauchen?
Rauchen Sie nicht, aber Ihr Kind tut es? Schlagen Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter vor, die Jugendseite «Nichtrauchen hat Vorteile» zu lesen. Zudem bietet folgendes Video wertvolle Informationen auch für Eltern mit geringen Deutschkenntnissen:
Jugendliche und Tabak: Informationen für Eltern von Jugendlichen | Sucht Schweiz
Die wichtigste Erkenntnis unserer Umfrage war, dass sich 76% der Jugendlichen wünschen, dass Familienangehörige mit dem Zigarettenkonsum aufhören. Nur eine Minderheit davon wünscht sich jedoch Tipps von uns, wie sie ihre Eltern dabei unterstützen könnten. Für die Mehrzahl der befragten jungen Menschen galt: Eltern sind erwachsene Personen und als solche für die eigene Gesundheit selbst verantwortlich.
Diese Ansicht vertreten wir auch. Erwachsene haben das Recht für sich zu entscheiden, wie sie handeln – sofern dabei keine Gesetze verletzt werden.
Dass so viele Jugendliche wünschen, dass ihre Eltern oder Geschwister mit dem Zigarettenkonsum aufhören, ist nicht verwunderlich. In der Schule lernen Ihre Kinder, warum es besser ist, auf Zigaretten zu verzichten, denn die negativen Folgen des Konsums sind gravierend. Ihre Kinder wünschen sich, dass Ihnen diese Folgen erspart bleiben. Dafür haben Sie wahrscheinlich Verständnis: Auch Sie wünschen sich wahrscheinlich, dass Ihre Kinder nie rauchen werden.
Dass Rauchen gesundheitsschädlich ist, haben Sie sicher schon genügend oft gehört. Aber wissen Sie wirklich, wie schädlich Zigaretten sind? Lassen Sie uns dabei einige harte Fakten auflisten:
Wussten Sie, dass der Zigarettenrauch ein chemischer Cocktail von über 4'800 Substanzen ist und dass von diesen mindestens 250 giftig oder krebserregend sind? Schon aus diesem Grund genügt nur eine Zigarette pro Tag, um der Gesundheit zu schaden.
Gesundheitsschädigende Stoffe sind u.a. Ammoniak, Benzol, Aromatische Amine, Arsen, Benzpyren, Butan, Cadmium, Blei, Nickel, Formaldehyd, Hydrazin, Naphthalin, Nitrobenzol, Nitromethan, Nitropyren, Nitrosamine, Phenole, Polonium 210, 1,3-Butadien, Aceton, Toluol, Blausäure, Kohlenmonoxid, Methanol, Methylisocyanat, Schwefelsäure und Stickoxide. Mehr Details finden Sie auf rauch-frei.info.
Obwohl gesundheitliche Überlegungen oft im Vordergrund stehen, gibt es auch andere Gründe , warum es besser ist, nicht zu rauchen:
Nicht nur viele Kinder wünschen sich, dass ihre Eltern und Geschwister mit dem Rauchen aufhören, sondern auch viele Raucher/-innen möchten sich von der Zigarettensucht befreien. Vielleicht haben auch Sie schon einmal einen Versuch gestartet und hatten einen Rückfall. Das zeigt, dass ein Rauchstopp für viele Menschen schwierig ist.
Als Ergänzung zur Beratung bei einer Fachperson finden Sie im Rauchstopp-Programm von feel-ok.ch weitere nützliche Anregungen. Das Rauchstopp-Programm wurde für Jugendliche konzipiert, kann jedoch selbstverständlich auch für Erwachsene nützlich sein.
Vielleicht möchten Sie noch wissen, wie Kinder versuchen, ihre Eltern zu motivieren, auf Zigaretten zu verzichten. Hier finden Sie einige Beispiele.
Die Betonung der negativen Folgen für die Gesundheit und für das Portemonnaie ist das, was Kinder am häufigsten nennen. Andere bieten ihren Eltern Unterstützung an (z.B. zu Hause zu helfen) oder schlagen vor, alle Zigaretten zu entfernen. Einige finden, dass ein Umsteigen auf E-Zigaretten sinnvoll wäre oder zu einem Spezialisten zu gehen.
Einige Rückmeldungen der Jugendlichen haben wir aufgelistet:
Tim (13, m)
Lisa (13, w)
King of Switzerland (13, m)
Mikikiki (14, w)
Malena (13, w)
Light Yagami (15, m)
PuddingCat_347 (14, m)
Robin (14, m)
Falls Sie auch in geschlossenen Räumen in Anwesenheit Ihrer Kinder rauchen, bitten wir Sie folgende Zeilen zu lesen:
Passivrauch ist für Kinder und Jugendliche enorm schädlich für die Gesundheit: Atemwegprobleme, Asthma, Mittelohrentzündungen und Hirnhautentzündungen sind mögliche Folgen. Grundsätzlich stellen Ärzte fest, dass Kinder und Jugendliche, die dem Passivrauchen ausgesetzt sind, häufiger krank sind als Jugendliche, bei denen dies nicht der Fall ist (mehr…).
Weil Kinder und Jugendliche das Recht haben, in einer gesunden Umgebung aufzuwachsen, empfehlen wir Ihnen dringend zukünftig für’s Rauchen auf den Balkon auszuweichen oder aus dem Haus zu gehen. Wenn Ihnen das nicht möglich ist, achten Sie zumindest auf häufiges und langes Lüften.