Die Kernaussagen dieses Artikels zum Anhören in 5 Minuten.

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Nikotin

Inhalt

Nikotin

Nikotin findet man in vielen Produkten: u.a. in Zigaretten, Snus, Wasserpfeifen und E-Zigaretten. Was ist Nikotin? Woher kommt es? Ist es schädlich? Und was spürt man, wenn man Nikotin konsumiert? 

Die Formel des Nikotins ist C10H14N2. Es ist ein natürliches Produkt. Und was natürlich ist, tönt irgendwie als wäre es gesund. Gesund ist Nikotin aber nur für die Tabakpflanzen, die es in ihren Wurzeln produzieren, um sich gegen ihre Fressfeinde zu schützen. Aus ihren Wurzeln gelangt das Nikotin in die Blätter und wirkt als starkes Insektizid gegen die Schädlinge. 

Nikotin


Unsere Empfehlung
  • Wir empfehlen dir, auf den Konsum von Nikotinprodukten zu verzichten. Die langfristigen Schäden durch das Nikotin sind für Kinder und Teenager schwerwiegender als für Erwachsene.

  • Es ist zweifelsfrei belegt, dass Zigaretten, Wasserpfeifen, Zigarren, Zigarillos und Pfeifen gravierende Gesundheitsschäden verursachen, auch bei Erwachsenen. Aus diesem Grund empfehlen wir dir, mit dem Konsum dieser besonders schädlichen Produkte aufzuhören.

  • Falls du mit dem Nikotinkonsum aufhören willst, gibt es das Rauchstopp-Programm von feel-ok.ch. Wir empfehlen dir, dich dabei von einer Fachperson beraten zu lassen, um deine Erfolgschancen zu erhöhen (Klicke oben auf die Schaltfläche «Hilfsangebote»).

Sogar als Pflanzenschutzmittel verboten

Nikotin ist so hochgiftig, dass es seit langem in der Schweiz und der EU nicht mehr als Pflanzenschutzmittel zugelassen ist. Für den Konsum durch Menschen gelten andere Regel als für Pflanzen: Nikotinhaltige Rauch-, Dampf-, Schnupf- und andere Konsumprodukte sind erlaubt.

Gehirn und Körper

Beim Zigarettenrauchen genügen etwa 10 Sekunden, damit Nikotin nach dem Einatmen über die Blutbahn das Gehirn erreicht. Das geht schneller als bei der Verabreichung mit einer Spritze. 

Nikotin und Gehirn

Was dann im Gehirn und im Körper geschieht, ist sehr komplex. Im Gehirn gibt es Empfangsstellen, sogenannte Rezeptoren, die auf das Nikotin reagieren und Dopamin produzieren. Dopamin ist eine chemische Substanz, die Wohlgefühl auslöst und beruhigt. Gleichzeitig wirkt das Nikotin auch auf die Gehirnregionen, die für Wachheit und Aufmerksamkeit zuständig sind. Die Vorgänge im Gehirn haben Folgen für den ganzen Körper, u.a. weil das vegetative Nervensystem, welches für die Steuerung der Organfunktionen verantwortlich ist, aktiviert wird. 

Begleiterscheinungen

Aufgrund der Vorgänge in Körper und Gehirn, empfindet jemand, der Nikotin aufnimmt, folgende Wirkungen:

  • Wohlgefühl, Wachheit und Entspannung 
  • Erhöhte Herzfrequenz (durch Ausschüttung von Adrenalin, Sympathikusaktivierung)
  • Blutdruckanstieg (durch Sympathikusaktivierung) 
  • Reduzierte Urinproduktion
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Übelkeit (durch Erregung des Brechzentrums)
  • Mehr Magensaftproduktion und verstärkte Darmaktivität (durch Aktivierung des Parasympathikus)
  • Erhöhte Schmerzempfindlichkeit
     

Das Nikotin wird anschliessend über die Leber abgebaut und schliesslich über die Blase ausgeschieden. Alle 2 Stunden halbiert sich der Nikotingehalt im Körper. Das Gehirn verlangt aber schon sehr schnell nach der letzten Nikotindosis nach Nachschub. Bekommt es diesen nicht, beginnen die unangenehmen Entzugserscheinungen, wie Unruhe, Gereiztheit und Unkonzentriertheit. 

Folgen für Teenager

Icon Teenager
  • Hast du noch nicht das Alter von 18 Jahren erreicht? Dann ist gut, wenn du weisst, dass nikotinhaltige Produkte für junge Menschen besonders schädlich sind.

Dafür gibt es drei Gründe:

  • Das Belohnungssystem im Gehirn Jugendlicher reagiert stärker auf Nikotin als das Gehirn von Erwachsenen. Die Folge: Jugendliche werden schneller süchtig als Erwachsene.
  • Nikotin beeinträchtigt die Hirnentwicklung in deinem Alter. Wenn du Nikotin konsumierst, wirst du auch als erwachsene Person mit einer reduzierten Aufmerksamkeitsdauer rechnen müssen. 
  • Das Gehirn Jugendlicher, die Nikotin konsumieren, wird empfänglicher auch für andere Drogen, z.B. Kokain. Da liegt die Vermutung nahe, dass Nikotin für manche junge Menschen eine Einstiegsdroge sein kann.
     

Nikotin und Teenager

Für Jugendliche braucht es wenig, um mit Nikotin in die Suchtfalle zu tappen: Denn Nikotin macht schneller abhängig als zum Beispiel Heroin oder Kokain. Der Weg vom Probieren, zum gelegentlichen Konsum bis hin zum Gewohnheitskonsum ist kurz. 

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beschreibt das Risiko des Nikotinkonsums mit diesen Worten: «Ähnlich wie ein Fussabdruck auf frisch gegossenem Asphalt kann Nikotin in der Phase der Hirnentwicklung dauerhafte negative Folgen nach sich ziehen.»

Folgen für Erwachsene

Auch für Erwachsene ist der Nikotinkonsum gesundheitsgefährdend. Zwei Beispiele:

  • Es gibt starke Hinweise, dass Nikotin das Immunsystem schwächt. Ein geschwächtes Immunsystem bedeutet ein erhöhtes Risiko, krank zu werden.
  • Nikotin kann in Verbindung mit anderen Substanzen und mit einem ungesunden Lebensstil Arteriosklerose verursachen. Arteriosklerose ist die Verkalkung von Arterien (Blutgefässen): Diese führt dazu, dass Gewebe oder Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Mögliche schwerwiegende Folgen sind u.a. ein Hirnschlag oder ein Herzinfarkt.

Nikotinhaltige Produkte

Obwohl Nikotin aufgrund der hohen Schädlichkeit in der EU und in der Schweiz als Pflanzenschutzmittel seit vielen Jahren verboten ist, dürfen die Menschen Nikotin rauchen, dampfen, kauen oder auf anderer Weise aufnehmen.

Diese Produkte möchten wir in den folgenden Artikeln näher anschauen:

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